Vaterglück: Ich bekomme ein Kind, was tun - Rezension

Im Verlag Doku-Medienproduktionist in 2007 ein interessantes Hörbuch mit dem Titel "Ich bekomme ein Kind was tun?" und dem Untertitel "Der besondere Ratgeber aus ganzheitlicher Sicht für Schwangere und junge Mütter" von Nadja Reichardt und Dr. Christoph Meinecke erschienen. Das Hörbuch besteht aus drei CDs zu den Themen "Einergiehaushalt & Psychologie", "Frühprävention kindlicher Verhaltensstörungen" und "Musik ur Harmonisierung & Visualisierung" sowie einem Begleitbuch.

Der Verlag schreibt zu diesem Buch: "Dieses musische Hörbuch ist eine mentale Bereicherung für die Harmonisierung von Herz und Seele und richtet sich nicht nur an Mütter, sondern auch an Väter, Freunde und Verwandte, die mit Kindern zu tun haben. Es bietet eine weitreichende Plattform aus medizinischem, intellektuellem und emotionalem Wissen und wird belebt durch eine Vielzahl von Verweisen zu Fragen rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt, Ernährung und Umgang mit dem Kind."

Die Autorin Nadja Reichardt weist in ihrem Vorwort explizit darauf hin, dass das Werk keinen Anspruch auf Vollständigkeit hegt und in erster Linie neugierig auf weiterführende Literatur machen soll. Dieses fällt dem etwas erfahrenen Leser an verschiedenen Stellen des Buches auch auf, denn dort wird nur sehr kurz in das jeweilige Thema eingeführt und dabei werden wichtige Punkte außer acht gelassen wie z.B. beim Tipp-Telegramm, allerdings erklärt hier die überschrift ja auch schon die Kürze. Insoweit nehmen Sie das Buch oder Büchlein als Hinweisliste, denn diese sind meistens gut und gibt es zu hauf.

Daneben sind in diesem Buch insbesondere zu den Themen Ernährung und medizinische Versorgung teilweise ganz spezielle Meinungen dargestellt, die leider meistens alleine und ohne Verweis oder Darstellung der aktuellen Lehrmeinung erläutert werden. Diese in ein paar Fällen recht einseitige Vorstellung von wichtigen Themen gefällt mir nicht gut, denn Eltern und insbesondere Eltern vor der Geburt des ersten Kindes sind häufig sehr unsicher und leicht beeinflussbar. Diese Situation sollte man auf keinen Fall ausnutzen und sie durch eine fehlerhafte oder nur einseitige Erklärung von Sachverhalten in eine bestimmte Richtung zu leiten.

Auf einigen Seiten, wie z.B. "übrigens ... ! ..." Seite 18, 19 und 20 habe ich besonders viel Spaß gehabt. Und ich kann Frau Reichardt nur aus meiner Erfahrung zustimmen, dass Kinder eine immerwährende Schulung und Weiterbildung darstellen und das schöne ist, dass man sein eigenes Verhalten nicht filmen muss, sondern direkt vorgespielt bzw. widergespiegelt bekommt und somit seiner eigenen Fehler besser gewahr wird.

Was mir persönlich gar nicht gefallen hat, sind die verschiedenen Zitate und Texte von Omraam Mikhael Aivanhov. Seine Auffassungen widersprechen den meinen leider vollständig. Der Beitrag "Schnuller oder Daumen?", ein Plädoyer für den Daumen, läuft mir etwas zu wider. Unsere Kinder haben z.B. weder Schnuller noch Daumen genutzt und ich sehe hier eine fälschliche übertragung der Bedeutung des Saugens/Stillens auf das Daumenlutschen. Dieses ist z.B. einer der oben angesprochenen Beiträge. Im folgenden gehe ich auf weitere ein. Die Vitaminbeiträge entsprechen ebenfalls nicht meiner Meinung, teilweise sind dort auch die jeweiligen Quellen angegeben und es wird somit klar als Meinung bestimmter Personen oder Personengruppen und nicht als allgemeine Lehrmeinung gekennzeichnet. Beim Thema "Vitamin D und Fluor" ist das leider nicht so. Insbesondere diesen dargestellten Nachteilen von Fluor widerspricht eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen.

Leider verhält es sich mit vielen der folgenden Ernährungstipps ähnlich, damit meine ich, dass auch sie spezielle Meinungen darstellen, wie z.B. der Hinweis auf die Gefahren des Jods und damit des jodierten Salzes etc. Diese Meinungen entsprechen nicht der allgemeinen Lehrmeinung. Das macht sie natürlich nicht falsch, denn auch die allgemeine Lehrmeinung kann irren, aber sie allein darzustellen ist eben nur eine Seite der Medaille und es sollte mindestens auf die andere Seite hingewiesen werden.

Mein Gesamturteil: Ich kann das Buch nicht wirklich guten Gewissens weiterempfehlen, da mir zu viele Beiträge nicht gefallen oder meinen Ansichten widersprechen. Als ein Buch unter mehreren Ratgebern kann man es allerdings nutzen und erhält auch ein paar gute Hinweise und Ideen.



Gerne nehme ich hier auch Ihre Tipps und Ratschläge auf, nehmen Sie doch bitte Kontakt mit mir auf.


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